Die Kinder der „Grünen Gruppe“ mögen gerne Memories – am ersten Tag wurde ich sehr oft gebeten, es mit ihnen zu spielen – außerdem:
·Anknüpfung an Vertrautes
·Angebot einer Variation der schon bekannten Memory-Variante à gleiches Spiel, aber eine neue Sinneswahrnehmungsart
·ein bestimmtes Kind hat eine Vorliebe dafür, an etwas zu riechen
·Konzentration der Kinder auf eine einzelne Aktivität fördern
·Die Kinder individuell beobachten und sie im Spiel besser kennenlernen
·Neugier wecken
·Spaß!
Vorerfahrungen der Kinder:
Sie kennen das übliche Memory-Spiel, bei dem man sich Bilderpaare merken muss.
Inhaltsüberlegungen
6 äußerlich völlig idente Filmdosenpaare werden mit verschiedenen „Geruchslieferanten“ befüllt. Die Dosen werden durcheinander aufgestellt und es müssen die einander entsprechenden Paare durch „Erriechen“ gefunden werden.
Eigenvorbereitung – vorbereitende Tätigkeiten und Überlegungen zu Hause:
«Überlegung, was für die Gruppe sinnvoll ist und ob es im Zusammenhang mit dem Mini-Projekt stehen soll; Ideensammlung
«Absprache mit Pädagogin Heike
«Schreiben der Planung
«Ressourcenbeschaffung
«Anfertigen des Geruchsmemorys
«Vorbereiten der Nahrungsmittel (Schneiden, Verpacken)
Methodische Überlegungen
1.Methode im weiteren Sinn:
1.1.Zeitorganisation: Im Laufe des Vormittags werde ich das Spiel vorstellen und es den ganzen Tag über – vorerst unter Anleitung - zur Verfügung stellen.
1.2.Raumorganisation: Es kann auf jedem beliebigen Tisch gespielt werden; ich werde mir vor Ort einen fixen Tisch dafür wählen.
1.3.Sozialform: Kleingruppe, jedoch sind „Zuschauer“ willkommen und kommen nacheinander an die Reihe. Ich rechne damit, dass die Kleingruppe auch zur Teilgruppe anwachsen kann (Zuschauer). Sollte Chaos ausbrechen, werde ich die Spieleranzahl pro Runde auf 2 beschränken.
1.4.Medien
1.5.Anschauungsmittel:1) 1 Tafel Schokolade / 1 Tafel kleingeschnitten in der Box
2) 1 Packung Zimtrinde, etwas Zimtpulver
3) 1 Dose mit geriebenem Kaffee und einige Kaffeebohnen
4) 1 ganzer Apfel / 1 Apfel klein geschnitten in einer Box
5) 1 frisches Stämmchen Rosmarin / etwas kleingeschnittener, getrockneter Rosmarin aus der Packung in einer Box
6) 1 Packung Tiroler Bergkäse (extra STINKEKÄSE, es soll ja lustig werden) / kleine Käsewürfel in der Box
Alles, das man verkosten kann, wird zuhause vorbereitet à ausreichende Menge für alle Kinder!
6 Fotokärtchen (zeigen je den Gegenstand im Ganzen und in zerkleinerter Form, wie er in der Dose ist)
-Arbeitsmaterial:- 12 gleichfarbige Filmdosen
- etwas Tixo (zum Verkleben der Löcher für den Transport/zum Kennzeichnen der Schüsseln mit den Symbolen)
- hellen Lackstift und schwarzen Edding zum Kennzeichnen der Dosenpaare, Fotokarten und der Schüsseln (auf Tixo schreiben)
- 6 A4-Seiten Naturpapier in verschiedenen Farben à Kärtchen 9,5 cm x 9,5 cm ausschneiden
- 1 Naturpapierkreis Ø 15 cm mit „?“
- Fotos der Gegenstände mit Breite 8 cm ausdrucken, ausschneiden, auf Kärtchen kleben
- 2x A4 Laminierfolien zum Überziehen der Fotokarten
1.6.Arbeitsgeräte und Hilfsmittel:1 Kartonbox als Aufbewahrung für die Filmdosen
4 kleine Tupperboxen für klein aufgeschnittenen Käse/Apfel/Schokolade/Kaffee
6 kleine (verschiedenfarbige) Schüsseln
Digitalkamera, PC, Drucker, Laminiergerät
1.7.Spiel- &
Beschäftigungsmaterial:selbst angefertigte Geruchsdosen und Fotokarten
2.Methode im engeren Sinn (Wie? Planung des Ablaufes)
2.1.Einstieg
-Voraussetzungen schaffen:
1. Absprache mit Heike, evtl. Zivildiener Mario
2. Assistentinnen um Platz im Kühlschrank bitten (übriger Käse)
-Vorbereitungen treffen:
oTasche zuhause mit System packen, sodass man nach und nach das richtige erwischt und nicht alles durchmischen muss
obestimmten Tisch auswählen, der fixer Spielort sein soll
oevtl. aufräumen
-Einstimmung, Motivierung, Hinführung zum Thema
Ich werde einen passenden Zeitpunkt am Vormittag abwarten und den Kindern dann sagen, dass ich Ihnen ein neues Spiel mitgebracht habe. Dazu werde ich auf meine Tasche hinweisen, in dem sich das Spielmaterial befindet. Wir gehen gemeinsam zu einem bestimmten Tisch und finden gemeinsam heraus, was darin ist.
2.2.Teilschritte bzw. Lernschritte
Ablauf des Spieles:
Ich erzeuge Spannung, indem ich noch nichts verrate, sondern Schritt für Schritt die einzelnen Dinge heraushole(n lasse).
1)6 kleine bunte Schüsseln werden von mir in Kreisform aufgestellt
2)1 Kind nach dem anderen (ich wähle wertfrei aus) darf einen Gegenstand aus der Tasche nehmen. Ich frage, was esist, wie es heisst, wo man es schon einmal gesehen hat, wozu man es braucht, ob sie es gerne haben, etc. - längere, abschweifende Gespräche sollten nicht entstehen.
Gleichbleibende Frage:
„Wie riecht es denn?“ – Ich höre interessiert den Beschreibungen zu und sage auch, wie ich den Gegenstand wahrnehme – ein passendes Eigenschaftswort, (zB Apfel: „fruchtig, süss/Zwiebel: „stechend, frisch, intensiv“/Kaffee: „herb“,…ich erfrage eine Erinnerung, eine Verbindung dazu. Der fertig besprochene Gegenstand wird in eine der Schüsseln gelegt.
Die Kinder holen der Reihe nach die verschiedenen Gegenstände aus dem Korb, sie dürfen alles bewusst ansehen, befühlen und daran riechen, manches kosten. Ich teile jedem Kind, das möchte, ein kleines Stück aus. ( Äpfel, Schokolade und Käse. NICHT Kaffee, Rosmarin und Zimt!) Ich sage, was es ist und erkläre es gegebenenfalls genauer. Ich achte darauf, dass alle Kinder Gelegenheit und genügend Zeit bekommen, um sich mit den Gegenständen vertraut zu machen. Zu jeder Schüssel gibt es auch eine folierte Fotokarte des Originalgegenstandes – im ganzen und in zerkleinerter Form – sie ist ebenfalls mit dem passenden Symbol gekennzeichnet. Sie wird beim Erklären des Gegenstandes herausgesucht und dazugelegt.
Dann hole ich die Filmdosen in der Schachtel hervor und erkläre, dass alle Gerüche dieser Gegenstände darin versteckt sind. Ob wir es nur mit unserer Nase allein schaffen, herauszufinden, was darin ist, ohne hineinzuschauen?Wir stellen sie gemeinsam auf den Kreis mit dem Fragezeichen in die Mitte. Ich probiere es einmal selbst..“Hmm..was könnte das sein? Es riecht wie…“ Ich reiche die Dose an ein Kind weiter. Ich gebe den Hinweis, dass sich die Kinder auch gegenseitig helfen dürfen, wenn sie möchten. Wenn sie es nicht wissen, stellen sie die Dose auf das Fragezeichenfeld in der Mitte.
Beendet ein Kind das Spiel, kommt das am längsten wartende an die Reihe.
Sind alle zugeordnet, erkläre ich weiter, wie man kontrollieren kann, ob es stimmt: Die Dosen haben an der Unterseite dieselben Symbole, die auch auf die Vorderseite der Schüsseln geklebt sind und die auf der Fotokarte abgebildet sind. Zu jeder Schüssel passen zwei Dosen.
Variation:
Das Spiel wird wahrscheinlich nur an diesem Tag mit den Schüsseln und Originalen im Ganzen zur Anschauung gespielt. Dafür bleiben die Fotokarten mit Abbildungen des Originals und die Dosen, deren Inhalt nicht verderblich ist, in der Gruppe. Apfel , Käse und Schokolade werden später durch andere Geruchsquellen ersetzt, Karten ergänzt.
Erzieherverhalten
Ich werde mit „ICH-Botschaften“ kommunizieren und Positives, das ich bemerke (Verhalten untereinander, Erfolge,…), beim Namen nennen. Die Kommentare werden wertfrei, ermutigend und motivierend sein. zB „Ich finde es sehr lieb und aufmerksam, dass du Vanessa helfen möchtest.“Ich werde mich für jede Hilfe bedanken. Augenkontakt mit den Kindern ist mir wichtig, besonders mit jenen, mit denen ich gerade spreche.
Miteinbeziehen der Kinder
Ich werde das Spiel nicht alleine, sondern mithilfe der Kinder aufbauen. Ich werde einige offene Fragen stellen, die zum Verständnis des Spieles und zum „Erfassen“ des jeweiligen Gegenstandes beitragen. Ich werde einem Kind Aufmerksamkeit schenken, das etwas dazu erzählen möchte. Falls ein Kind Hilfe benötigt, werde ich auch in die Runde fragen, ob eines von ihnen dem Kind helfen möchte. Wenn die Regeln klar sind, werde ich sie zum selbständigen Spiel ermutigen. Wir werden gemeinsam aufräumen.
Mögliche Herausforderungen
Falls es zuviele Kinder sind und sich deshalb beim gleichzeitigen Zuordnen der Riechdosen Chaos und Streiterei ergibt, werde ich zunächst versuchen, Frieden zu stiften. Sollte es dann auch nicht anders werden, werde ich die Regel auf 2 Kinder pro Spielrunde abändern. Die anderen sind Zuschauer. Ich bleibe während dem Spiel am Tisch anwesend. Ich lasse die Kinder alleine agieren und bin nach der Erklärung hauptsächlich Beobachterin & „Co-Kommentatorin“ des Spieles. Ich werde gerne helfen, wenn es gewünscht wird.
2.3.Ausklang und Überleitung
Sind alle Kinder an der Reihe gewesen / ist es Zeit für eine andere Aktivität / besteht von ihrer Seite aus kein Interesse mehr, werde ich sie bitten, gemeinsam aufzuräumen – die Sachen in den Korb/die Dosen in die Schachtel. Ich werde mich bedanken und darauf hinweisen, was als nächste Aktivität folgt oder sie ins Freispiel schicken. Ich werde gegebenenfalls ankündigen, wann das Spiel das nächste Mal wieder gespielt wird.
Intentionen / Ziele
«Sensibilisierung der olfaktorischen Wahrnehmung à einen Teil ihrer Körperfähigkeiten erleben und ein Bewusstsein, Wertschätzungshaltung dafür entwickeln.
«Selbstbewusstseinsentwicklung: Sie sind besondere Menschen, die besondere Fähigkeiten haben.